Großartige Radwege-Vernetzung im Norden Brandenburgs!

Der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. und der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. haben sich vehement dafür eingesetzt, dass mit dem Internationalen Fernradweg Berlin-Kopenhagen in Brandenburg möglichst zahlreiche Bahnhöfe angeschlossen werden, um Etappenradeln mit Bahn-Rückfahrten zu ermöglichen. Damit sollte Familien-Radeln und auch die Radnutzung in der Region gefördert werden. Diese Bemühungen waren erfolgreich und so wurde auch der Bahnhof Dannenwalde (Gransee) über den Fernradweg erreichbar. Bei der damaligen Umsetzung konnten bereits beantragte Gelder nicht gänzlich verbaut werden, deshalb ließen sich Zuwegungen einbeziehen. So entstand die Querverbindung Zernikow zum Abzweig B96-Seilershof als Polzow-Radweg und damit auch eine weitere attraktive Radwegeverbindung zum Bahnhof Dannenwalde.

Heute ist der Radfernweg Berlin-Kopenhagen Teil der Deutschland-Route 11 von Oberbayern zur Ostsee und der Europa Velo-Route 7 von Malta zum Nordkap und in diesem Abschnitt gleichzeitig der Havel-Radweg, der Radfernweg Königin-Luise-Route von Altlüdersdorf nach Bredereiche, die Route REGiO-Nord, der Seen-Kultur-Radweg und die lokale Radroute Fürstenberg 4. Der Polzow-Radweg wurde in den Radfernweg Historischer Stadtkern 2 und in die lokalen Radrouten Gransee 5 und 6 eingebunden. Nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt befindet sich der Kreuzungspunkt 29 im System „Radeln nach Zahlen“ im Ruppiner Seenland mit der direkten Anbindung von Zernikow im Westen, Bredereiche im Norden, Wentow im Osten und Gransee im Süden. Damit ist vom Bahnhof Dannenwalde (Gransee) aus der Nordwesten Brandenburgs erreichbar, von Pritzwalk im Westen bis Templin im Osten und von Fürstenberg im Norden bis Berlin im Süden. Die Radwegeverbindungs-Lücke (pdf) von Dannenwalde/Seilershof nach Gransee wurde leider bisher trotz der intensiven Bemühungen des Vereins Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und des Ortsbeirates Seilershof nur provisorisch und für das Radeln unattraktiv geschlossen.
Der Anteil der Bahnreisenden mit einem Fahrrad im RE5 Berlin-Rostock und auch zum oder vom Bahnhof Dannenwalde hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Deutsche Bundesbahn hat in den letzten Jahren im Sommerfahrplan einen zusätzlichen Fahrrad-Waggon eingesetzt und dennoch kam es immer wieder zu Engpässen und der Verein wünscht sich endlich auch an diesem Bahnhof einen Ein-Stunden-Takt. Aufgrund der Zunahme auch der Fahrrad-Pendler haben sich der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und der Ortsbeirat Dannenwalde bisher leider vergeblich um die Einrichtung einer überdachten Fahrradabstellanlage bemüht.

Darüber hinaus haben die Vereine Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und der FUSS e.V.-Brandenburg im Jahr 2020 auf die sehr gefährliche Querungssituation über die Bundesstraße B96 am Abzweig Seilershof nur wenige Meter südlich des Bahnhofes aufmerksam gemacht und dazu eine Expertise (pdf) erstellt. Dieses Anliegen wurde unterstützt vom Ortsbeirat Seilershof, den Stadtverordneten von Gransee, dem Amt Gransee und Gemeinden sowie von Kreistagsabgeordneten. Die zuständige Verwaltung des Landkreises Oberhavel hat für 2021 eine deutliche Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h auf der Bundesstraße und weitere Sicherungsmaßnahmen erreicht, siehe Pressemitteilung „Tempo 50 auf der B96 bei Seilershof“ (pdf)..
Wenn Sie unsere Aktivitäten bezüglich der Förderung der Bedingungen für den Radverkehr unterstützen möchten, nehmen Sie bitte mit dem Verein UBD e.V. Kontakt auf.
Gestaltung des Bahnhofsumfeldes

Bekannt ist, dass häufig nicht nur die Bahnhöfe in einem erbärmlichen Zustand sind, sondern dass darüber hinaus auch das Bahnhofsumfeld zu den unansehnlichsten Örtlichkeiten der Gemeinde zählt. Hinzu kommt, dass die Bahnanlagen entweder vom Ort getrennt liegen oder für Ortsteile eine trennende Wirkung haben. Der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. hat im Jahre 1997 folgenden Vorentwurf erst einmal nur für die Gestaltung des unmittelbaren Vorplatzes und der Nebengebäude erstellt:
Vom Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. wurde die Begrünung des Bahnhofsgebäudes (siehe Blumen-Bahnhof) und die Nutzbarmachung der sogenannten „Kunst-Rampe", auf der seither einige Veranstaltungen stattfanden (siehe Kultur und Kunst), umgesetzt. Der ortsansässige Verein Ökosolar e.V. stellte das erste Begrüßungsschild auf, brachte Außen-Informationen an (Aushang- und Prospekte-Kasten) und erstellte die Rundbank unter der Linde. Die Mittelinsel wurde zuerst vom Verein insgesamt begrünt, dann von der Stadt übernommen und mit einer Rasenfläche sowie einer Pflanzschale versehen. Im Randbereich wurden ein Fahrradständer und ein Papierkorb installiert und regionale Übersichtstafeln aufgestellt.

Die Naturparkverwaltung Stechlin-Ruppiner Land spendete 2006 anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Wiedereröffnung des Bahnhofes Dannenwalde“ die Aufstellung einer überlebensgroßen Skulptur eines Preußischen Bahn-, Bau- und Betriebsinspektors in der Uniform aus dem Jahre 1890 auf dem Bahnhofsvorplatz (siehe Tagungs-Bahnhof). Hergestellt wurde sie durch den Kettensäge-Künstler Jens Mielke aus Lychen.
Durch die Bahnsteigverlegungen, die Stichstrecke des Radweges Berlin-Kopenhagen bis zum Bahnhof, den Abriss der Fußgängerbrücke, den Abriss der baulich sehr unschönen Relaisstation, den Kauf eines Grundstückes zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Barfußpfad durch die Stadt Gransee sowie die Wegeführung des 2007 eröffneten Barfußpfades (www.barfusspfad-dannenwalde.de) kam es zu einer deutlichen Veränderung des gesamten Bahnhofsumfeldes.
Der Initiative des Vereins Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und des FUSS e.V. ist es zu verdanken, dass bei einer Ortsbegehung im März 2004 die Bahnvertretung zusicherte, dass auch der neue Bahnsteig in Richtung Norden einen Ein- und Ausgang zwischen dem Bahnhofsgebäude und den Nebengebäuden haben wird. Dies war vorher nicht vorgesehen und durch die Umsetzung dieser Zusage kommen die aus Richtung Berlin Anreisenden weiterhin auf dem Bahnhofsvorplatz an und das Bahnhofs-Ensemble ist nicht abgehängt worden. Das ist leider an sehr vielen Haltepunkten in Deutschland nicht gelungen, wo die Bahnhofsgebäude nicht mehr in Beziehung zum Bahnbetrieb stehen.

Im Jahr 2019 hat der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. am Bahnsteig-Ein- bzw. -Ausgang ein Begrüßungs- und Verabschiedungsbanner aufgehängt sowie eine neue Informationstafel aufgestellt. Diese örtliche Orientierungs-Tafel (pdf) dürfte beispielhaft dafür sein, die möglichen Fragen ankommender oder abfahrender Fahrgäste auch dann zu beantworten, wenn sich keine persönliche Auskunft ergibt.
Durch all diese Maßnahmen der Bahn, der Gemeinde und der Vereine ist es gelungen, den Bahnhofsvorplatz so aufzubessern, dass sich die hier eintreffenden Gäste zu Fuß oder mit dem Rad wohlfühlen und auch orientieren können.
Nicht erreicht wurde bisher die Einrichtung einer zeitgemäßen Abstellanlage für Fahrräder (siehe Fahrradabstellanlage pdf) und die Aufstellung eines ortsbezogenen Bahn-Infopoints scheiterte an den Kostenvorstellungen, die der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. hätte übernehmen sollen.
Beschlusslage
Hervorzuheben ist, dass bereits in der Dorferneuerungsplanung 2003/04 die „Gestaltung des Bahnhofsumfeldes" als eine der „Entwicklungsziele der Gemeinde"[1] definiert wurde. „Der Bahnhof sollte als historisches Ensemble und Zugang nach Dannenwalde erhalten werden. Das trifft auf die Gebäude als auch auf den Bahnhofsvorplatz zu. ..." [2]"Der alte Holzlagerplatz erhält eine touristische Wegeführung in Form eines Barfuß-Rundweges... Der Wegeverlauf ermöglicht einen Anschluss an den Europafernwanderweg E 10." Der Barfußpfad und auch der dann folgende "Bau eines Knüppeldammes oder Holzmolenweges als ufernahe Anbindung des Schlossparks an den Wanderweg E 10" [3] wurden als Maßnahmeschwerpunkte der Gemeinde beschlossen [4] und es wurden grobe Richtwerte für die Kosten angegeben.[5] Diese Ideen wurden nur zum Teil umgesetzt, aber immerhin erhielt der Anschluss an den Europafernwanderweg E10 aufgrund der Initiative des FUSS e.V. einen Übergang mit Mittelinsel über die Bundesstraße B96.

Am 1.3.2006 wurde das Bahnhofsensemble und auch der Bahnhofsvorplatz mit seiner gepflasterten Gehwegführung zum Eingang des Bahnhofsgebäudes in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.[6] Auch dies eine recht ungewöhnliche Maßnahme, die Pflasterung des Bahnhofsvorplatzes unter Denkmalschutz zu stellen.
Verwendete Quellen:
[1] DEP 2004: Dorferneuerungsplanung Dannenwalde OT der Gemeinde Gransee von der Firma Landplan GmbH, Stand 29.08.2003, beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gransee am 15.01.2004, Kap. 10, S. 75
[2] DEP 2004, Kap. 13.1.2.2, S. 120
[3] DEP 2004, Kap. 13.1.2.2, S. 121
[4] DEP 2004, Kap. 14.1, S. 140
[5] DEP 2004, Kap. 14.2, S. 145 bzw. S. 144
[6] Dr. Matthias Metzler Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Abteilung Denkmalpflege, Wünsdorf, den 20 Februar 2006"
© Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V.
Stand: April 2021
Verknüpfung mit dem kommunalen ÖPNV

In Dannenwalde besteht die Möglichkeit des Umsteigens in die Busse der Linien 841 und 851, um die Gemeinden zwischen Gransee und Fürstenberg bzw. Seilershof, Altlüdersdorf und Wentow zu erreichen. Diese Umsteigemöglichkeiten werden seit 2021 teilweise auch auf der Anzeige im Zug der Linie RE5 in Richtung Rostock angegeben. Es gibt nur jeweils eine Verbindung mit einem angemessenen Anschluss in Dannenwalde (Ankunft aus Berlin 15:36, Abfahrt 15:49 bis 15.58 Uhr). Leider wird nicht darauf hingewiesen, dass dies in den Schulferien-Zeiten ein Rufbus mit der Vorgabe ist, den Bedarf 90 Minuten vorher anzumelden. Am Bahnhof selbst gibt es dann auch keinen Hinweis, wo sich die Haltestelle befindet. Sie ist mit einem etwa 5- bis 10-minütigen Fußweg (ca. 450 Meter) und der Überquerung der Bundesfernstraße B96 hinter der Dorfkirche erreichbar. Dies aber wird bisher lediglich auf der Orientierungskarte des Vereins Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. angezeigt, die sich am Ausgang zum Bahnhofsvorplatz befindet. Der kürzere Weg aber ist der über den nördlichen Bahnsteigausgang an der Schranke zur Lindenallee. Eine insgesamt nicht nur unerfreuliche, sondern für Ortsunkundige nicht zu bewältigende Herausforderung.
Beschlusslage

Der Bahnhof Dannenwalde (Gransee) wird lediglich im Regionalplan Prignitz-Oberhavel aus dem Jahr 2001 als ein „Verknüpfungspunkt" ausgewiesen: „Die Bahnhofsanlagen sowie das Umfeld der Bahnhöfe und Haltepunkte soll im Rahmen der gesamtgemeindlichen Entwicklung strukturell verbessert und funktionell aufgewertet sowie hinsichtlich ihrer Verknüpfungsfunktion attraktiver gestaltet werden." [5] „Folgende Zugangsstellen sind als bedeutende Verknüpfungspunkte zwischen verschiedenen Verkehrssystemen zu entwickeln: ...Dannenwalde (bei Gransee)..." [6] Diese Aussage wurde bisher in kein anderes Konzept übernommen und auch nicht umgesetzt.
Verwendete Quellen:
[5] ReP 2001: Regionalplan Prignitz-Oberhavel ReP, G, 7.1.4.1, S. 52
[6] ReP 2001, Z, 7.1.4.3, S. 52
Die Absicherung des Bahn-Haltes

Am 10. Juli 1877 hielt der erste Zug am Bahnhof Dannenwalde. Ab 25. Mai 1995 wurde der kleine Bahnhof im Norden Brandenburgs trotz erheblicher Proteste aus der Region und aus Berlin nicht mehr angefahren. Die Wiederinbetriebnahme des Haltes am Bahnhof Dannenwalde am 2.Juni 1996 wurde erreicht durch die Arbeit der „Großen Koalition für den kleinen Bahnhof Dannenwalde". In ihr wirkten unter Koordination des FUSS e.V. Brandenburg unter anderen auch der Landkreis Oberhavel, die Ämter, Bürgermeister und Gemeindevertreter aktiv mit. Die Wiedereröffnung erfolgte mit einer Fristsetzung für nur ein Jahr. Es gelang, die Ein- und Aussteigerzahlen deutlich zu erhöhen. Dennoch war der Schwerpunkt der Arbeit des 1997 gegründeten Vereines Umweltbahnhof Dannenwalde e.V. stets die Absicherung des Haltes. Nach und nach verbesserte die DB die Fahrverbindungen (Takt, Verkürzung der Fahrzeiten) und 2003 wurde der Bahnsteig in Richtung Berlin neu gebaut (Beleuchtung, geschützer Wartebereich mit Sitzgelegenheit, behindertengerechter Ausstieg und Rampe). 2004/2005 soll auch der Bahnsteig in Richtung Rostock neu gebaut werden. Mit der Eröffnung des Nord-Süd-Tunnels am Hauptbahnhof in Berlin wird die Fahrzeit nach Dannenwalde noch einmal erheblich abnehmen.
Zur Absicherung des Bahn-Haltes, des Bahnhofgebäudes und des Bahnhofsumfeldes am Bahnhof Dannenwalde (Gransee) gibt es folgende Beschlusslage. [1]

Beschlusslage:
In seinem Verkehrskonzept hat das Land Brandenburg aufgrund der „hohen Lärm- und Schadstoffbelastungen in bedeutenden Erholungsgebieten“ durch den überdurchschnittlich hohen Autoanteil „die Gewinnung zusätzlicher Fahrgastpotenziale, die im Freizeit- und Ausflugsverkehr die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen" zum Ziel für ein „Integriertes Mobilitätsangebot im Freizeitverkehr" erklärt. „Außerörtlich soll deshalb der schrittweise Ausbau von Rad- und Fußwanderwegenetzen, die mit Haltepunkten im Schienennetz zu verknüpfen sind, die Nutzung des Umweltverbundes im Freizeitverkehr fördern."[1]Da die Bahnstrecken in strukturschwachen Regionen „dort zumeist einen wichtigen Standortfaktor" bilden; kann „die Entscheidung über eine SPNV-Bestellung [Schienenpersonennahverkehr] nicht nur vom Fahrgastaufkommen abhängig gemacht werden..." „Auch die Bedienung von Haltepunkten mit geringem Verkehrsaufkommen soll nicht nur die Fahrgastzahlen, sondern auch lokal bedeutsame, strukturelle Kriterien wie z.B. ...touristische Bedeutung ... berücksichtigen." [2]Der Streckenabschnitt Berlin-Fürstenberg ist als Regional-Express-Relation und als Regional-Bahn-Relation im Netz „mit SPNV-Bedienung 2009" enthalten, mit der Option: „160 km/h Streckengeschwindigkeit Zielzustand". [3]Im kreisübergreifenden und verbindlichen Regionalplan wird im Abschnitt „Überregionale Schienenverbindungen" festgelegt: Die Schienenverbindungen und Zugangsstellen (Bahnhöfe und Haltepunkte) einschließlich der notwendigen Flächen sind für den Regionalschnellverkehr zu sichern sowie bedarfs- und funktionsgerecht zu entwickeln. Überregionale Schienenverbindungen in der Region Prignitz-Oberhavel sind insbesondere nachfolgend aufgeführte Strecken. 2. (Neustrelitz) - Fürstenberg/Havel - Löwenberg(Mark) - Oranienburg - (Berlin-Zentrum) auf der Nordbahn mit den Zugangsstellen Fürstenberg/Havel, Dannenwalde (bei Gransee), Gransee, Löwenberg (Mark).... Hennigsdorf (bei Berlin)" [4]Darüber hinaus wird der Bahnhof als „Verknüpfungspunkt" ausgewiesen: „Die Bahnhofsanlagen sowie das Umfeld der Bahnhöfe und Haltepunkte soll im Rahmen der gesamtgemeindlichen Entwicklung strukturell verbessert und funktionell aufgewertet sowie hinsichtlich ihrer Verknüpfungsfunktion attraktiver gestaltet werden." [5] „Folgende Zugangsstellen sind als bedeutende Verknüpfungspunkte zwischen verschiedenen Verkehrssystemen zu entwickeln: ...Dannenwalde (bei Gransee)..." [6] Im Erläuterungsbericht zum Regionalplan wird angemerkt: „Zur dauerhaften Sicherung des Bahnhofs Dannenwalde (bei Gransee) bestehen örtliche Initiativen zur Aufwertung des Bahnhofes und des Umfeldes, insbesondere im Hinblick auf die touristische Entwicklung. Für eine dauerhafte positive Entwicklung ist aber eine Einbeziehung des Ortes mit der überörtlich bedeutsamen Fremdenverkehrs- und Erholungsfunktion (Fremdenverkehrsort) Seilershof unumgänglich."[7]

Die Absicherung und Bedeutung des Bahnhofes hat zudem Eingang gefunden in die Planungen der anliegenden Großschutzgebiete. So soll z.B. nach der Entwicklungsstrategie des Naturparks Uckermärksche Seen als eine der „Leitlinien für Raum- und Siedlungsentwicklung", „der Öffentliche Personennahverkehr stabilisiert und gestärkt werden." [8] Bei den „Handlungsfeldern und Projektideen" ist der Bahnhof Dannenwalde nicht genannt, wohl aber die „Naturpark-Bahnhöfe (Eingangstore zum Naturpark...)" [9], zu denen der Bahnhof im bereits vorliegenden Konzept zählt. [10]Folgerichtig wird in der Kreisentwicklungskonzeption und auch im Nahverkehrsplan des Landkreises Oberhavel ausgeführt: „Überregional bedeutsame Bahntrassen im Landkreis Oberhavel sind folgend aufgeführte Strecken: - (Neustrelitz)-Oranienburg - (Berlin-Zentrum) auf der Nordbahntrasse. Die vorhandenen Zugangsstellen in Hennigsdorf, Hohen Neuendorf-West, Birkenwerder, Oranienburg, Löwenberg (Mark), Gransee, Dannenwalde und Fürstenberg sind zu sichern. Die Schienenverbindung ist auf eine Streckengeschwindigkeit von > 140 km/h zu entwickeln. Die Taktdichte soll mindestens 60 Minuten betragen." [11] Darüber hinaus wird hervorgehoben: „Die Bedeutung des ´Umweltbahnhofes´ Dannenwalde für die touristische Entwicklung im Norden des Kreisgebietes wird darüber hinaus durch den Landkreis unterstrichen." [12]

Der Nahverkehrsplan des Landkreises Oberhavel wird alle fünf Jahre aktualisiert, die Einstufung des Bahnhofes Dannenwalde ist allerdings im derzeit gültigen Nahverkehrsplan 2017-2021 mit den vorhergehenden Aussagen weitgehend identisch. Zwar wird Dannenwalde in der Tabelle über das ÖPNV-Angebot insgesamt mit der Linie RE 5 unter „Angebot“ fälschlich mit „1-h-Takt“ angegeben, doch wird im folgenden Text ausgeführt: „Der RE 5 fährt im 1-Stundentakt durch den Landkreis Oberhavel und bedient dabei die Bahnhöfe Fürstenberg (Havel), Dannenwalde (alternierend zu Löwenberg alle 2 Stunden), Gransee, Löwenberg (Mark) (alternierend zu Dannenwalde alle 2 Stunden) und Oranienburg.“[13] Der Landkreis aber bekennt sich weiterhin zu den Entwicklungszielen im Schienenpersonennahverkehr und ordnet Dannenwalde als einen Bahnhof einer „überregional bedeutsamen Bahntrasse im Landkreis Oberhavel“ ein, mit der Forderung: „Die Taktdichte soll mindestens 60 Minuten betragen“.[14] Auch wird im Kapitel „Entwicklung von Verknüpfungspunkten“ weiterhin an der Aussage festgehalten: „Die Bedeutung des `Umweltbahnhofes` Dannenwalde für die touristische Entwicklung im Norden des Kreisgebietes wird darüber hinaus durch den Landkreis unterstrichen.“[15] Allerdings wird er nach wie vor mit „< 100“ [weniger als 100] Ein- und Aussteiger pro Tag ohne Angabe der Untersuchungszeit eingeordnet.[16]

Im November 2020 beschloss der Kreistag des Landkreises Oberhavel ein Mobilitätskonzept 2040 „Oberhavel – Mobil 2040“. Darin wird hervorgehoben: „Die Trasse der Berliner Nordbahn von Berlin über Neustrelitz nach Stralsund bildet […] das Rückgrat der Bahnerschließung von Nord nach Süd durch den gesamten Landkreis.“[17] Zur Kapazität wird eindeutig festgehalten: „Zumindest auf dem Abschnitt Berlin – Neustrelitz ist […] für die RegionalExpress-Linie RE5 perspektivisch ein 30-Minuten-Takt anzustreben. Zur Erweiterung der Kapazität ist perspektivisch auch der Einsatz von 6-Wagen-Doppelstock-Zügen vorzusehen. Die entsprechenden infrastrukturellen Voraussetzungen – Anpassung der Bahnsteiglängen im Bhf. Löwenberg (Mark) und der Station Dannenwalde – sind zu schaffen.“[18] Die Bahnsteiglänge wird noch einmal folgendermaßen problematisiert: „…mit der Begrenzung der Bahnsteiglänge auf 140 m [wurden] Fakten geschaffen, die einer Kapazitätserweiterung durch längere Züge (6-Wagen-Doppelstock-Züge) im Perspektivzeitraum entgegenstehen. Eine Verlängerung der Bahnsteige in Löwenberg und Dannenwalde auf 175 m Länge ist daher dringend vorzunehmen.“[19] Allerdings wird der Wirkungsbeginn für diese Maßnahmen auf das Jahr 2025 terminiert.[20]
Auf der Grundlage des Mobilitätskonzeptes 2040 wird der derzeit in Vorbereitung befindliche Nahverkehrsplan 2022-26 einer grundsätzlicheren Überarbeitung unterzogen. Zwei Mitglieder des Vorstandes des Vereins Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. arbeiten im beratenden Nahverkehrsbeirat mit. (siehe auch Notwendig ist ein Ein-Stunden-Takt!)
Verwendete Quellen:
[1] IVK 2002: Integriertes Verkehrskonzept 2002, herausgegeben vom Land Brandenburg, Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr. Potsdam, Okt. 2002, Kap. 5.2, S. 71 [2] IVK 2002, Kap. 5.3, S. 77 [3] IVK 2002, Kap. 4.2.1, S. 52 und 5.3.1, S. 76 [4] ReP 2000: Regionalplan Prignitz-Oberhavel ReP, Entwurfsstand 25.7.2000, Ende der Beteiligung 31.3.2001, Z, 7.1.2.2, S. 50 [5] ReP 2000, G, 7.1.4.1, S. 52 [6] ReP 2000, Z, 7.1.4.3, S. 52 [7] Rep 2000, zu 7.1.2.2. Nr.2, Erläuterungsbericht, zu Kap. 7.1.2.1, Nr. 2 [8] NUS 1999: Regionale Entwicklungsstrategie der Naturparkregion Uckermärkische Seen, Kap. 6.2.5, S. 9 [9] NUS 1999, Kap. 7, S. 11 [10] KommunalData / FUSS e.V.: Integrierte Bahnhofs- und Reisegebietsentwicklung im Naturpark Uckermärkische Seen, Teilprojekt: Wege und Verknüpfungen. Im Auftrag der Landesanstalt für Großschutzgebiete, Berlin, Dez. 1999 [11] NVP 2002-06: Nahverkehrsplan für den übrigen öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Oberhavel 2002 – 2006, Kap. 3.2, S. 2 und KEK 2000: Kreisentwicklungskonzeption des Landkreises Oberhavel, 1. Fortschreibung; Beschluss vom 04.04.2000, Kap. 3.1.1.2, S. 2 [12] NVP 2002-06, Kap. 3.2, S. 2 und KEK 2000, Kap. 3.1.1.5, S. 7 [13] NVP 2017-21: Nahverkehrsplan für den übrigen öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Oberhavel 2017 – 2021, am 12. Oktober 2016 vom Kreistag beschlossen (Beschluss Nr. 4/0216), Kap. 2.2.1, Tab 7 und folgender Text [14] NVP 2017-21, Kap. 3.2 [15] NVP 2017-21, Kap. 3.4 [16] NVP 2017-21, Anlage 12 [17] MK 2040: Landkreis Oberhavel (Hrsg.): Mobilitätskonzept 2040 („Oberhavel Mobil 2040“), Kreistagsbeschluss 234/BV/2020 vom 18. November 2020, Kapitel A.2.4.1 [18] MK 2040: B.3.4.4 Schaffung weiterer attraktiver SPNV-Angebote, Nordbahn [19] MK 2040: B.4.3.2 Leistungsfähige Infrastruktur – punktueller Ausbau + dauerhaftes Vorhalten, Ertüchtigung der Infrastruktur, Berliner Nordbahn, Hervorhebung in der Vorlage [20] MK 2040: B.3.4.6 Schienengüterverkehr, Tabelle / Handlungsempfehlungen mit Wirkungen und Kosten, Tabelle / C.2.1 Bewertung der Handlungsempfehlungen, a) zeitliche Priorisierung, jeweils Maßnahme H13
© Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V.
Stand: April 2021
Notwendig ist ein Ein-Stunden-Takt!

Für berufstätige Pendler, für Einkaufsfahrten, Arztbesuche und andere notwendige Besorgungen und auch für den Freizeitverkehr ist ein Zwei-Stunden-Takt immer wieder mit längeren Wartezeiten verbunden und sehr unkomfortabel. Autofahrende Pendler fahren deshalb häufig längere Strecken zum nächsten Bahnhof mit dichterer Vertaktung. Auf der Nordbahn (RE5) sind lediglich die beiden Bahnhöfe Löwenberg und Dannenwalde (Gransee) mit diesem unzeitgemäßen Takt unterversorgt. Ziel der derzeitigen Koalitionsvereinbarung ist die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und ein Ein-Stunden-Takt an allen Bahnhöfen Brandenburgs. Nach der Einrichtung der schnelleren IC-Verbindung Berlin-Rostock Ende 2019 ist es ohne Zeitverluste für den Fernverkehr auf dieser Strecke möglich, alle Regionalbahnhöfe gleichermaßen zu vertakten. Deshalb fordern der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und das Amt Löwenberg, endlich den Ein-Stunden-Takt auch für diese beiden Bahnhöfe einzuführen!

Der UBD e.V. hat deshalb im Januar 2021 in einem Schreiben an die Landtagsabgeordneten der Regierungs-Fraktionen (pdf) die Umsetzung der Ziele der Koalitionsvereinbarung eingefordert. Für die Forderung nach einem Ein-Stunden-Takt am Bahnhof Dannenwalde (Gransee) haben sich bisher über 80 BürgermeisterInnen, GemeindevertreterInnen, Institutionen, Touristik- und Umweltverbände, Kunstschaffende, Sozialeinrichtungen, Gewerbetreibende etc. aus der Region als Unterstützer (pdf) gefunden. Ende Januar 2021 erfolgte eine umfangreichere Pressearbeit (pdf) und der Verein bereitet weitere Aktivitäten vor.
Wenn Sie in der Region aktiv sind und Sie diese Forderung unterstützen möchten, nehmen Sie bitte mit dem Verein UBD e.V. Kontakt auf.